Harnröhrenrekonstruktion (Harnröhrenplastik) bei Harnröhrenenge

Bei wiederholt auftretenden Engen der Harnröhre nach operativer Schlitzung sollte frühzeitig eine offene Operation in Erwägung gezogen werden, da die Narbenbildung durch jede Schlitzung tendenziell zunimmt.

Kurzinfo Harnröhrenrekonstruktion (Harnröhrenplastik) bei Harnröhrenenge

Indikation Wiederholtes Auftreten einer Harnröhrenenge
Prinzip offenes Operationsverfahren zur Entfernung der Enge. Decken des Defekts mit Mundschleimhaut
OP-Zeit ca. 1,5-2 Stunden
Aufenthalt ca. 5-7 Nächte
Hinweis Vollnarkose

Fragen zur Harnröhrenrekonstruktion

Beim offenen Verfahren wird ein Schnitt im Bereich der Enge im Dammbereich durchgeführt. Die Enge wird aufgesucht und „angeschnitten“. Der bestehende Defekt wird in der Regel mit Mundschleimhaut aus der Wange gedeckt, die sich hierfür sehr gut eignet und in gleicher Sitzung entnommen wird. Die Operation nennt sich deshalb auch Mundschleimhautplastik. Der Eingriff erfordert viel Erfahrung und sollte deshalb unbedingt von einem Spezialisten durchgeführt werden.

Während der ersten 5 Tage verbleibt ein Harnröhrenkatheter in der Harnblase und sorgt für eine gute Abheilung der Schleimhaut im Operationsbereich. Nach Katheterentfernung erfolgt die Entlassung. Meist bleibt zusätzlich ein sogenannter Bauchdeckenkatheter noch für einige Zeit liegen, über diesen kann der Urin abfließen und der Operationsbereich wird geschont. Die Nachbehandlung sieht regelmäßige Kontrollen vor, in denen die Stärke des Harnstrahls und die korrekte Blasenentleerung überprüft werden.

Neben den allgemeinen Risiken jeder Operation, wie Blutung oder Fieber, kann eine Störung der Wundheilung ein schlechtes Anwachsen des Transplantats bedingen. Im Mundbereich können gelegentlich Schmerzen oder Taubheitsgefühle und selten Narben auftreten. Alle etwaigen Risiken des operativen Eingriffs werden vor der Operation in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch besprochen

Wenn der Eingriff von einem erfahrenen Operateur durchgeführt wird, ist ein gutes und vor allem langfristig zufriedenstellendes Ergebnis zu erwarten. In der Goldstadt Privatklinik werden diese Eingriffe von Privatdozent Dr. med. Jörg Seibold durchgeführt. Seine mehr als 20-jährige Erfahrung auf dem Gebiet der rekonstruktiven Urologie gewährleistet optimale Operationsresultate.

Über diese Seite:

Autor

Prof. Dr. med. Sven Lahme
Facharzt für Urologie

Ärztlicher Direktor der Goldstadt-Privatklinik.
Spezialist für Urologie, Mini-PCNL und Roboter-assistierten Operationen mit dem da Vinci System.

Mitglied in wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Gutachter von wissenschaftlichen Fachzeitschriften.

Erstellungsdatum: 08.03.2020Änderungsdatum: 08.03.2020