Nierenzysten

Nierenzysten sind ein häufiger Befund in der Ultraschalluntersuchung. Hierbei handelt es sich um gutartige flüssigkeitsgefüllte Bläschen in der Niere ohne Krankheitswert, die bei einem Großteil der Bevölkerung mit zunehmendem Alter auftreten. Lediglich bei sehr großen Zysten oder ungünstiger Lage können sie Beschwerden bereiten, sodass eine Behandlung notwendig wird.

Fragen zur Diagnose und Therapie von Nierenzysten

Zysten sind flüssigkeitsgefüllte Bläschen, die fast überall im Körper vorkommen können. Bevorzugt sind hierbei auch die Nieren betroffen. Nierenzysten sind übrigens fast immer gutartige Befunde, die mit dem Alter zunehmen. Etwa jeder fünfte Patient über 40 Jahren hat bereits mindestens eine Nierenzyste. Der Entstehungsmechanismus von Nierenzysten ist bis heute nicht eindeutig geklärt.

Eine Nierenzyste im Ultraschall denkbar einfach zu erkennen. Deshalb wird der untersuchende Arzt Sie in der Regel auch darauf hinweisen. Dies ist jedoch keinerlei Grund zur Sorge.

Eine Nierenzyste ist normalerweise harmlos. Wächst sie jedoch sehr stark, kann sie Beschwerden verursachen. Meist äußert sich dies als einseitiger Flankenschmerz. Auslöser kann einerseits ein Harnstau sein, wenn die Zyste den Urinabfluss durch Druck auf den Harnleiter behindert. Anderseits können die Beschwerden durch die Verdrängung angrenzender Gewebe oder Organe hervorgerufen werden.

Nierenzysten sind in den allermeisten Fällen vollkommen unbedenklich. In seltenen Fällen können Zysten entarten. Verdächtig sind in der Ultraschalluntersuchung Kammerungen oder Wandverdickungen der Zyste. Im Zweifelsfall veranlasst der Urologe Computertomographie- oder Kernspinuntersuchungen. Hierbei können die Zysten ähnlich wie im Ultraschall anhand bestimmter Kriterien in Kategorien eingeteilt werden (Bosniak Klassifikation). In der niedrigsten Stufe besteht keinerlei Verdacht auf Bösartigkeit, es bedarf auch keiner Kontrolle. Bestehen hingegen Auffälligkeiten, sollte die Zyste im Verlauf zumindest beobachtet werden. In der höchsten Stufe liegt in neun von zehn Fällen ein bösartiger Tumor vor, weshalb eine Operation dringend anzuraten ist.

Mit einem Rückgang der Zyste kann man nicht rechnen. Im besten Fall behält die Zyste ihre Größe bei, sie kann aber auch wachsen.

Nur selten müssen Nierenzysten behandelt werden. Die Therapie ist operativ. Hierbei finden im Prinzip zwei Methoden Anwendung: Die Zyste kann entweder punktiert werden oder aber komplett entfernt werden, was die nachhaltigere Lösung darstellt.

Bei der Punktion wird die Zyste zunächst mit einem dünnen Katheter drainiert. Über einige Tage sollte dann auch ein verödendes Medikament gespritzt werden. Dennoch wächst im Anschluss an eine solche Therapie die Zyste häufig erneut.

Die Komplettentfernung der Zyste kann offen oder in Schlüssellochtechnik durchgeführt werden. In der Goldstadt Privatklinik werden sämtliche Operationsverfahren zur Zystenentfernung angeboten. Die Roboter-assistierte da Vinci Nierenzystenentfernung ist die bevorzugte Operationsmethode in der Goldstadt Privatklinik.

Kurzinfo Roboter-assistierte da Vinci Nierenzystenentfernung

Indikation Nierenzyste mit entsprechenden Beschwerden.
Prinzip Zystenentfernung durch minimal-invasiven Zugang
Vergrößerte Darstellung des Operationsgebietes
Dreidimensionale Sicht durch Roboter-assistiertes Operieren
OP-Zeit ca. 2 Stunden
Aufenthalt 5-6 Tage
Hinweis Vollnarkose zu empfehlen

Fragen zur Roboter-assistierten da Vinci Nierenzystenentfernung

Die stationäre Aufnahme zur Roboter-assistierten da Vinci Nierenzystenentfernung erfolgt am Tag vor der Operation. Die Operation findet in Vollnarkose statt. Die minimal-invasiven Instrumente des Roboters werden in Schlüssellochtechnik in den Bauchraum eingebracht. Unter dreidimensionaler Sicht wird durch den Operateur die Zyste sorgfältig dargestellt und die Wand weitgehend entfernt. Die Roboter-assistierte Operationstechnik erlaubt die bestmögliche Schonung der Niere und ihrer Nachbarstrukturen. Die postoperative Betreuung erfolgt im Aufwachraum, bevor die Verlegung auf die Normalstation stattfindet. Der gesamte stationäre Aufenthalt dauert ca. 5-6 Tage.

Durch die 10-fache Vergrößerung lassen sich die anatomischen Strukturen deutlich besser darstellen als bei der konventionellen Laparoskopie. Im Vergleich zur herkömmlichen (Schnitt-) Operationstechnik resultiert ein geringerer Blutverlust, weniger Schmerzen und eine Verkürzung des stationären Aufenthalts.

Nein.

Wie bei jeder Operation gibt es allgemeine Risiken, wie Blutung, Entzündung und Störung der Wundheilung. Seltene Komplikationen sind eine Schädigung der Niere oder des Harnleiters. Auch eine Eröffnung des Hohlsystems mit Urinaustritt kommt selten vor. Alle etwaigen Risiken des operativen Eingriffs werden vor der Operation in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch besprochen.

Im Regelfall sind berufliche Tätigkeiten entsprechend einer Bürotätigkeit 2 Wochen nach der Operation wieder möglich. Sportliche Aktivitäten können nach 6-8 Wochen wieder aufgenommen werden.

Die Nierenzystenentfernung erfolgt in Vollnarkose. Aufgrund der nur kleinen Schnitte bei der Roboter-assistierten da Vinci Nierenzystenentfernung sind nach der Operation kaum Schmerzen zu erwarten.

Über diese Seite:

Autor

Prof. Dr. med. Sven Lahme
Facharzt für Urologie

Ärztlicher Direktor der Goldstadt-Privatklinik.
Spezialist für Urologie, Mini-PCNL und Roboter-assistierten Operationen mit dem da Vinci System.

Mitglied in wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Gutachter von wissenschaftlichen Fachzeitschriften.

Erstellungsdatum: 08.03.2020Änderungsdatum: 08.03.2020